Sauerstofftherapie

Sauerstoff - Elementar für das Leben

Sauerstoff (O2) ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, welches den zweithäufigsten Bestandteil der Erdatmosphäre darstellt. Sauerstoff ist lebenswichtig. Um die Energieproduktion der Zellen im Körper aufrechtzuerhalten, ist das gesamte menschliche Gewebe auf die ständige Versorgung mit Sauerstoff angewiesen.

Wenn Sie atmen, strömt durch Ihre Nase oder Ihren Mund Luft bis zum Kehlkopf und von dort in die Lungen. Die Anzahl der Atemzüge pro Minute nennt man Atemfrequenz. Diese wird von Ihrem Gehirn reguliert, in dem Nervensignale an die Muskeln in Ihrem Brustkorb und zwischen Ihren Rippen gesendet werden. Diese Signale veranlassen die Muskeln, sich zusammenzuziehen oder zu entspannen.

Durch das Zusammenziehen und Entspannen der Muskeln um Ihre Lungen herum strömt Luft ein oder aus:

  • Wenn Sie die Muskeln zusammenziehen, bewegt sich das Zwerchfell nach unten und die Rippen werden angehoben, sodass Luft in die Lungen strömt.
  • Wenn Sie die Muskeln dagegen entspannen, bewegt sich das Zwerchfell nach oben und die Rippen sacken nach unten; dabei wird Luft aus den Lungen herausgepresst.

Beim Atmen wird Sauerstoff über das Blut zu allen Körperzellen transportiert. Zum größten Teil übernimmt der Körper für uns automatisch das Atmen, ohne dass wir uns bewusst darum kümmern müssen.

Manchmal allerdings brauchen wir etwas Unterstützung dabei...

Während der Sauerstofftherapie wird die Atemluft mit Sauerstoff angereichert, um z. B. bei einer Ateminsuffizienz die Sauerstoffaufnahme in der Lunge zu verbessern.



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Was ist Ateminsuffizienz?

Eine chronische Ateminsuffizienz liegt vor, wenn Ihre Atemwege nicht mehr in der Lage sind, Ihr Blut ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, sodass der Sauerstoffgehalt im Blut abnimmt. Bisweilen steigt dagegen der Kohlendioxidgehalt an. Um den Grad der Sauerstoffsättigung im Blut zu messen, wird ein spezielles Gerät, ein sogenanntes Pulsoxymeter, an Ihrer Fingerspitze oder Ihrem Ohrläppchen festgeklemmt – eine Blutprobe ist nicht erforderlich.

Wie äußert sich eine Ateminsuffizienz?

Eine Ateminsuffizienz kann sich durch Kurzatmigkeit (der medizinische Fachausdruck dafür ist Dyspnoe) sowie eine beschleunigte, flache Atmung bemerkbar machen. Wenn Ihrem Körper über einen längeren Zeitraum zu wenig Sauerstoff zugeführt wird, kann dies zu einer sogenannten Rechtsherzinsuffizienz führen.

Diese kann sich äußern in Form von:

  • Wassereinlagerungen und einem
  • Anschwellen der Beine (Ödem)

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Die häufigsten Ursachen der Ateminsuffizienz sind:

  1. Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  2. Neuromuskuläre Erkrankungen wie Muskeldystrophie vom Typ Duchenne oder Amyotrophe Lateralsklerose
  3. Adipositas-Hypoventilationssyndrom

Unter der Bezeichnung COPD werden eine Reihe von Erkrankungen zusammengefasst, bei denen eine Verengung der Atemwege das Atmen erschwert.

Die häufigsten Störungen dieser Art sind:

  • Lungenemphysem und
  • chronische Bronchitis

Der Begriff COPD kann auch folgende Krankheiten umfassen:

  • irreversibles Asthma sowie
  • bestimmte Formen von Bronchiektasie (sackförmige Ausweitungen der Bronchien)

Neun von zehn Personen entwickeln eine COPD als Folge des Rauchens1; doch auch wer über lange Zeit Luftschadstoffen, Staub oder Chemikalien ausgesetzt ist, kann ein solches Krankheitsbild entwickeln. Rauchen oder das Einatmen von Schadstoffen führt dazu, dass sich die Bronchien (die „Röhren“, über welche die Luft in die Lungen gelangt) entzünden. Sie verengen sich nach und nach, bis sie unpassierbar werden. Die Lungenbläschen (Alveolen) können durch Tabakrauch ebenfalls geschädigt werden. Es kommt dann zu einem sogenannten Emphysem. In den frühen Stadien kann sich die COPD als chronischer Husten äußern. Dadurch wird der Luftstrom durch die Bronchien behindert, sodass Sie das Gefühl haben, nicht mehr genug Luft zu bekommen. Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt bei körperlicher Belastung, eventuell auch in Ruhe.

COPD ist eine chronische Krankheit und daher nicht heilbar.

Sie lässt sich allerdings gut kontrollieren. Neben Medikamenten und einer Änderung Ihrer Lebensweise – zum Beispiel durch einen Rauchstopp – kann Ihr Arzt Ihnen eine der folgenden Maßnahmen verschreiben:

  • Andere Medikamente
  • Sauerstofftherapie
  • nichtinvasive Überdruckbeatmung (auch als NPPV oder NIV bezeichnet)
  • ein Lungenrehabilitationsprogramm
  • eine Atemwegsreinigung zur Ableitung von Bronchialsekreten und zur Schleimlösung


1 Young RP, Hopkins RJ, Christmas T, Black PN, Metcalf P, Gamble GD (August 2009). “COPD prevalence is increased in lung cancer, independent of age, sex and smoking history“. Eur. Respir. J. 34 (2): 380–6

Diagnose und Überwachung der Ateminsuffizienz

Die Diagnose der Ateminsuffizienz erfolgt in der Regel durch einen Lungenfacharzt. Bei Ihrer Erstuntersuchung werden Sie einer Atemwegsbeurteilung unterzogen.

Dabei wird Folgendes gemessen:

  • Die Menge an Luft, die Ihre Lungen aufnehmen können (Spirometrie)
  • Der Blutgasgehalt (Sauerstoff und Kohlendioxid)

Unter Umständen hält Ihr Arzt auch eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs für angebracht. Wenn Ihr Arzt die Diagnose gestellt und den Schweregrad Ihrer Ateminsuffizienz bestimmt hat, wird ein speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Behandlungsprogramm erarbeitet. Dazu gehört unter anderem die Sauerstofftherapie für zu Hause. Anschließend müssen Sie sich mindestens einmal jährlich einer Kontrollbeurteilung unterziehen, damit die Wirksamkeit Ihrer Behandlung und der Krankheitsverlauf überwacht werden können.

Bereits für die Diagnose hält Linde Gas Therapeutics GmbH spezifische Geräte wie z. B. das Bluenight, Blutgasanalysegeräte oder das O2matic bereit.

Mobilität und Unabhängigkeit für ein aktives Leben

Als Partner von Hausärzten und Lungenspezialisten bietet Linde Versorgungslösungen für Sie und Ihre Angehörigen an. Im Rahmen unserer Dienstleistungen für die Pflege zu Hause sorgen wir für die erforderlichen Geräte und Schulungen, die technische Unterstützung sowie die Therapieverlaufskontrolle, um Ihren Gesundheitszustand und Ihre Lebensqualität in jedem Stadium zu verbessern.

Wir arbeiten eng mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt zusammen, um sicherzustellen, dass Sie kontinuierlich die bestmögliche und optimal auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Versorgung und Unterstützung erhalten.

Behandlung der Ateminsuffizienz

Zur vorbeugenden Behandlung gehört unter anderem, das Rauchen aufzugeben. Weitere Änderungen der Lebensweise können sein: Gewichtskontrolle durch eine Kombination aus Diät und Bewegung. Sie sollten sich jährlich gegen Grippe impfen lassen . Weitere eventuell empfohlene Impfungen, wie zum Beispiel gegen Pneumokokken (PPV) wird Ihr behandelnder Facharzt mit Ihnen besprechen.

Bei der Aerosoltherapie werden Medikamente zur Erweiterung der Bronchien oder zur Entzündungshemmung entweder in Form von Pulver oder Sprays (zur Inhalation) angewendet. Physiotherapie oder Lungensport werden auch als Lungenrehabilitation bezeichnet und häufig verordnet, um das Lösen von Bronchialsekreten oder Schleim aus den Atemwegen zu unterstützen. Zudem unterstützen diese Maßnahmen Ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten oder zu fördern.

Die Langzeit-Sauerstofftherapie (LTOT) kann für einen Zeitraum von mindestens 16 Stunden täglich verordnet werden, wenn der Sauerstoffgehalt Ihres Blutes zu niedrig ist.

Für die Sauerstofftherapie stehen im Wesentlichen folgende Möglichkeiten zur Auswahl:

  • Flüssigsauerstoff
  • Sauerstoffkonzentrator als stationäres oder mobiles Sauerstoffgerät

Die häusliche Sauerstoff-Versorgung umfasst bei uns:

  • Medizinischen Flüssigsauerstoff für Zuhause und unterwegs
  • Medizinische Sauerstoff Gasflaschen für Zuhause und unterwegs
  • Stationäre und mobile Sauerstoffkonzentratoren für Zuhause und unterwegs
  • Eine umfassende Urlaubsversorgung
  • Zahlreiche weitere Services zur Unterstützung und Schulung

Geräte für die Sauerstofftherapie zu Hause

Unser Engagement für unsere Patienten zeigt sich unter anderem in der Bereitstellung modernster Geräte für alle unsere Therapien, damit Patienten von den neuesten Entwicklungen profitieren können.

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Unsere Leistungen für Ihre verordnete respiratorische Heimtherapie

  • Wir unterstützen Sie von der ärztlichen Verordnung bis zur Sauerstofflieferung.
  • Wir kümmern uns um die Auftragsannahme, Auftragsbearbeitung und Patientenbetreuung.
  • Wir beraten Sie eingehend, erstellen Kostenvoranschläge sowie Angebote an die Krankenkasse und holen Genehmigungen von der Krankenkasse ein.
  • Wir liefern Ihnen Flüssigsauerstoff nach Hause.
  • Wir leisten Arzneimittelversorgung mit Sauerstoff in Druckgasflaschen.
  • Wir stellen Sauerstoffkonzentratoren für Ihre Therapie bereit.
  • Wir sichern Ihnen mit unserem Reiseservice OXYTRAVELTM, Ihre Versorgung mit Sauerstoff auf Reisen und am Urlaubsort deutschlandweit.

Weiterführende Informationen zur Sauerstofftherapie